Die Gleich­stellungs­beauftragten der obersten Bundes­behörden

BESSER = GLEICH

Worum es uns geht und was uns bewegt – auf den Punkt in 50 Sekunden

Stand des Videos: 2020

Stand 2023: Es wurden bereits Fortschritte gemacht. Es sind innerhalb Europas nur noch 67 Jahre bis zur Gleichstellung zwischen den Geschlechtern.

Was wir fordern

01 Wir fordern eine paritätische Besetzung mit Frauen in allen Führungspositionen der Bundesverwaltung. Denn je höher die Hierarchie, desto geringer wird auch dort der Frauenanteil. Das muss sich ändern – und hier muss die Bundesverwaltung entschlossen auftreten.

02 Wir fordern die frühzeitige und proaktive Beteiligung des IMA-GB bei allen ressortübergreifenden Vorhaben und Vorgängen, die Gleichstellungsrelevanz haben könnten. Denn nur dann können wir unsere Expertise einbringen, Impulse geben, mitgestalten, rechtzeitig einwirken und auf mögliche Benachteiligungen hinweisen.

03 Wir fordern eine Reform des Bundesgleichstellungsgesetzes, die rechtliche Konsequenzen vorsieht, wenn seine Bestimmungen missachtet werden.

04 Wir fordern eine Reform des Bundesgleichstellungsgesetzes, die unsere Klagemöglichkeiten erweitert. Denn wir müssen im konkreten Einzelfall zugunsten Betroffener oder als Organ klagen dürfen und wir müssen die Ergebnisse dieser Klagen gegenüber der jeweiligen Behörde durchsetzen können.

05 Wir fordern eine lebensphasenorientierte Personalpolitik, die die unterschiedlichen Bedürfnisse der Beschäftigten in den Blick nimmt. Wir setzen uns für flexible Modelle ein, die die Umsetzung individueller Lebensentwürfe ermöglichen.

06 Wir fordern eine deutliche Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Es muss möglich werden in allen Positionen beides vereinbaren zu können.

Wer wir sind

Wir sind die Gleichstellungsbeauftragten (GB) der obersten Bundesbehörden und der Verfassungsorgane des Bundes. Gemeinsam bilden wir den „Interministeriellen Arbeitskreis“ (IMA-GB) – eine Art „Dachverband“. Hier arbeiten wir eng zusammen, um die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesverwaltung über gemeinsame Aktionen rascher, umfassender und effektiver voranzubringen.

Was uns ausmacht

  • Wir sind Expertinnen für Gleichstellung und haben immer ein offenes Ohr für die Beschäftigten in unseren Behörden
  • Wir arbeiten unabhängig und vertraulich.
  • Wir kennen uns aus. Erfahrung und Expertise aus 30 Jahren sprechen für sich.
  • Als Sprachrohr für mehr Gleichstellung geben wir Informationen und Impulse.
  • Wir sind Einzelkämpferinnen in unseren Behörden – und wir sind gut vernetzt.

Was wir tun

Grundlage unserer Arbeit ist das Bundesgleichstellungsgesetz. Wir setzen uns dafür ein, seine Ziele und konkreten Frauenfördermaßnahmen innerhalb der Bundesverwaltung in die Tat umzusetzen. Die Bundesverwaltung verstehen wir als Vorbild und Trendsetterin in Sachen Gleichstellung. Das ist auch erklärtes Ziel der Bundesregierung. Und das nehmen wir ernst.

Wir engagieren uns

  • für die gezielte Förderung von Frauen, wenn sie nicht ausreichend repräsentiert sind und benachteiligt werden
  • für Geschlechtergerechtigkeit und Familienfreundlichkeit als Leitbild in der Bundesverwaltung
  • für die bessere Vereinbarkeit von Familien- und Pflegeaufgaben mit Berufstätigkeit und Karriere
  • für geschlechtersensible und unterschiedliche Lebenswirklichkeiten berücksichtigende Personalpolitik in der Bundesverwaltung
  • für die konsequente Überprüfung aller Maßnahmen der Bundesverwaltung auf Gendergerechtigkeit
  • für eine respektvolle und diskriminierungsfreie Kultur der Zusammenarbeit
  • für das Bündnis Gemeinsam gegen Sexismus (Bündnismitglied)

Warum unsere Arbeit notwendig ist

Deutschland ist im Vergleich mit anderen westlichen Industriestaaten beim Thema Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft mit einem Anteil von 29 % zurückgefallen auf das Niveau von 2018. In den obersten Bundesbehörden ist das selbst gesteckte Ziel der Parität bei Führungspositionen bis 2025 noch nicht erreicht.

  • Im Jahr 2023 waren in mehr als 2/3 der obersten Bundesbehörden immer noch deutlich mehr Männer als Frauen in Führungspositionen.
  • Die durchschnittliche Quote bei Frauen in Führungspositionen in allen obersten Bundesbehörden lag 2023 bei 42,6 %. Je höher die Hierarchiestufe, desto weniger Frauen sind vertreten.
  • Care Arbeit und Teilzeitbeschäftigung bleiben Frauensache: 80 % der Teilzeitkräfte sind weiblich.
  • Aber Führen in Teilzeit ist noch immer die Ausnahme.
  • Auf Ebene der Referatsleitungen führen 22 % der weiblichen und 5 % der männlichen Führungskräfte in Teilzeit.
  • Bei den Unterabteilungsleitungen führen nur 7 % der Frauen und 3 % der Männer in Teilzeit.

Das Weltwirtschaftsforum hat 2023 festgestellt, dass es – bei gleichbleibendem Tempo und bei gleichbleibenden Trends – in Europa noch 67 Jahre bis zur Gleichstellung dauert.

Wir feiern 30 Jahre IMA-GB!

Gegründet wurde der IMA-GB im Jahr 1991 auf Initiative der damaligen Bundesministerin für Frauen und Jugend, Bundeskanzlerin a. D. Dr. Angela Merkel. Wir haben viel erreicht – und noch viel zu tun!

Kontakt

Schreiben Sie uns unter

ima-gb@bmfsfj.bund.de

Leichte Sprache

Frauen und Männer haben die gleichen Rechte. Aber die meisten Führungs-Positionen in Deutschland sind immer noch mit Männern besetzt. Das gilt besonders für die oberste Leitung einer Organisation.

Eine Studie zur Gleichstellung im Jahr 2020 hat ergeben: Wenn Deutschland so weiter macht wie bisher, dann brauchen wir noch 135 Jahre bis zur Gleichstellung.

Im Bundes-Gleichstellungs-Gesetz steht: Frauen und Männer sollen die gleichen Chancen haben. Das Gesetz gilt für die Bundes-Verwaltung, die Bundes-Unternehmen und die Bundes-Gerichte.

Die Gleichstellungs-Beauftragten dieser Bundes-Behörden helfen bei der Umsetzung des Gesetzes. Gemeinsam bilden sie den Inter-Ministeriellen Arbeitskreis der Gleichstellungs-Beauftragten, kurz IMA-GB.

Inter-Ministeriell bedeutet: aus mehreren Ministerien.

Die Mitglieder des IMA-GB arbeiten eng zusammen, damit die Gleichstellung von Frauen und Männern in den Bundes-Behörden schneller erreicht wird. Dabei setzen sie sich besonders dafür ein, dass Familie, Pflege und Beruf besser vereint werden können.

Der Text in Leichter Sprache ist von capito Berlin. 4 Personen mit Lernschwierigkeiten haben den Text auf Verständlichkeit geprüft. Der Text hat das Güte-Siegel Leicht Lesen in der Sprach-Stufe A2.